Sonntag, 29. November 2015

Es war einmal ´ne Currywurst...


Wenn das jetzt jemand ganz bestimmtes liest, kriegt sie einen Schreikrampf. ;o) Weil, den ursprünglichen Gedanken zu Anfang der Garnentstehung kann man einfach nicht wegdiskutieren und das war so:


Es war einmal eine herrliche Mix-Tüte Namens "Magma" aus England, die wollte unbedingt als Erste von dreien, mit etwas dunkler Yakfaser, auf der Karde zu zwei unterschiedlichen Batts verarbeitet werden.


Die beiden daraus entstandenen, lavaspuckenden Wonneproppen zu jeweils 75g flüsterten ständig: "Spinn uns, spinn uns..." und relativ schnell war ich dieser Bitte erlegen.


Es folgte Ernüchterung und Grauen. Das Yak war bockig, wickelte sich ständig mit um die anderen Fasern, so dass deren Farben verdeckt wurden und der rote und weiße Seidenanteil erwies sich als optisch unschön. Sprich: einfach doof. Da bei uns im Ruhrgebiet tonnenweise "Pommes Schranke", also Pommes Rot-Weiß, verzehrt werden, ward dieser nervenzermürbende Faden von Stund an "Currywurst Schranke" getauft und relativ kurz nach Erstehung dieses Fotos in die Kiste für "irgendwann später" geschmissen und erfolgreich vergessen.

 

Etliche Monde später wollte ich einmal wieder mit dem Bliss verzwirnen und benötigte die dritte Spule. Nachdem ich sie Wochen später in der "Abstellkiste" endlich wiedergefunden hatte, nahm mir immer noch dieses vermaledeite Fädchen die volle Kapazität der Spule. Zwischendurch erkundigte sich die besagte Dame eines möglichen Schreikrampfes in unregelmäßigen Abständen, ob ich denn mit dem schönen Garn endlich einmal fertig wäre. :o/ Es half alles nix, das Garn musste irgendwie von der Spule runter bzw. erst mal ordentlich und zur Gänze drauf. Also Zähne zusammenbeißen und durch.


Nachdem ich zähneknirschend so vor mich hinsponn, hinspinnte, hinspann (das Beste gewinnt), entwickelte sich aus der handfesten Abneigung langsam aber ständig zunächst eine gewisse Gleichgültigkeit, die dann bei dem 2. Batt sehr schnell in eine gesteigerte Neugierde mutierte.


Das Verzwirnen konnte ich am Ende kaum noch erwarten und der Trocknungsvorgang nach dem Entspannungsbad hätte ebenfalls schneller von statten gehen können.


Was soll ich sagen? Das Garn ist der Hammer. Der Griff ein Traum. Die "Schranke" hat in der Zwischenzeit eine gute Seele abgebaut und zurückgeblieben ist etwas, das an Lebkuchen mit Zuckerwerk erinnert.


Und  somit wurde aus der unschönen Currywurst ein flauschweicher Lebkuchen mit 490m Länge und wartet zur Zeit glücklich und zufrieden auf seine Verstrickung.


Und die gute Elke hat von Anfang an Recht behalten. ;o)

Allen Leserinnen wünsche ich einen gemütlichen, 1. Advent mit ein paar leckeren Lebkuchen zum Kaffee oder Tee.